Prof. Konstantin von Teuffel:
Die Folgen des Klimawandels für unseren Wald
In unserer ganzen
Region gibt es keine Wiesen mehr und überall herrscht dichter
Buchenwald vor. Diesen Zustand schilderte Professor Konstantin von
Teuffel, wenn man 500 Jahre der Natur freien Lauf ließe. Der Direktor
der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) Baden-Württemberg
sprach auf Einladung der Teninger CDU in einer gut besuchten
Veranstaltung zum Thema "Wald und Klimawandel". Wiesen und
Fichtenwälder seien künstliche Ökosysteme, die durch die Buchen
überwachsen würden.
Auf Grund des Klimawandels sei in den letzten fünfzehn Jahren
der Nadelwald um sechs Prozent zu Gunsten des Laubwaldes in unserem
Land zurückgedrängt worden. In Baden-Württemberg erfolge heute die
Waldentwicklung aus den bestehenden Beständen heraus. Ausführlich
erläuterte von Teuffel den jüngsten vierten Bericht des Weltklimarates.
Darin werde eine Klimaerwärmung von 1,4 bis 5,8 Prozent bis zum Jahr
2100 prognostiziert.. Der allgemein nicht mehr anzuzweifelnde Grund sei
der CO2-Ausstoß. Die Klimaerwärmung bei zwei Grad zu stoppen sei schon
nicht mehr möglich. "Heute muss man handeln, auch jeder von uns", um
den Ausstoß des Treibhausgases zu reduzieren.
Der Referen zeigte fachkundig die Folgen der Erderwärmung für
den Wald in unserer Region: die Fichte werde bis 2050 sehr
zurückgedrängt. Witterunsextreme, Trockenheit und Sturm, nähmen zu,
ebenso die Aktivität der Schädlinge. Druch die Verkürzung des
Nutzungsalters gebe es weniger dicke und alte Bäume. Die Sicherung der
Anteile der Nadelbäume werde aufwendiger. Diese Folgen seien von
Waldbesitzern und Gemeinden zu berücksichtigen. Eine wichtige
Entscheidungshilfe stellt die FVA deshalb allen im Internet zur
Verfügung. Unter www.fva-bw.de können die Karten mit der
voraussichtilichen Entwicklung und Empfehlungen der Baumarten für die
Landkreise abgerufen werden.
In der Diskussion wurde von Besuchern die Bekämpfung des
Kohlendioxidausstoßes angesprochen. Warum würden die Kohlekraftwerke
nicht stillgelegt, die so viel des Treibhausgiftes erzeugten? Warum
würden von vielen viel zu große Autos benutzt, wenn man schon auf PKW
nicht verzichten könne? Solle man nicht mehr Douglasien pflanzen, die
bei der Erwärmung besser geeignet seien? Für Professor von
Teuffel ist es ein wichtiges Anliegen, die Besucher für die Problematik
zu sensibilisieren. Niemand könne heute mehr sagen, es gebe keinen
Klimawandel. Er forderte die Besucher auf, sich zu informieren und sich
nicht von der Kompliziertheit der Materie abschrecken zu lassen.

Für seine fundierten und sehr anschaulichen
Ausführungen dankt der CDU-Vorsitzende Gerd Winterbauer dem Referenten
des Abends, dem Direktor der Forstlichen Versuchs- und
Forschungsanstalt Baden-Württemberg Professor Konstantin von Teuffel
mit einem Weingeschenk unserer Region.
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Foto:
(C) Dieter Arnold