Sehr
geehrter Bürgermeister Hagenacker, sehr
geehrte Damen und Herren der
Verwaltung, sehr geehrte Vertreter der
Presse, verehrte Zuhörer,
Kolleginnen und Kollegen des
Gemeinderates.
Seit über 13 Jahren wird die
Bundesrepublik von einem CDU-geführten
Kabinett unter Vorsitz der
Bundeskanzlerin Merkel regiert.
Bekanntlich war dies nicht immer
einfach: Finanzkrise, EURO-Rettung,
IS-Terrorismus, Aufnahme von
Flüchtlingen. Auf der anderen Seite gibt
es aber auch Erfolge zu
verbuchen – Sie merken, es naht der
Wahlkampf: unsere seit Jahren
boomende Wirtschaft, stetige Erhöhung der
Beschäftigten und
Rückgang der Arbeitslosenzahlen,
Konsolidierung des
Bundeshaushaltes, nationaler Klimaschutz
und Einleitung der
Energiewende. Und trotzdem herrscht in
Teilen unseres Landes und auch
in der Gesellschaft eine Missstimmung bis
hin zum Unmut, als ob wir
in einer heftigen Krise stecken würden.
Meine Hoffnung ist, dass die
neue CDU-Vorsitzende Annegret
Kramp-Karrenbauer dieses verschobenen
Bild- auch die Medien tragen eine Großteil
dazu bei - endlich wieder
zurechtrückt. Die Nachrichtenjournale
bestehen nahezu ausschließlich
aus harscher Kritik an der
Bundesregierung, wohlgemerkt in Zeiten, wo
es uns so gut geht wie noch nie.
Jedem
ist klar, dass das Wirtschaftswachstum
auch Grenzen hat, und wenn es
nur die sind, dass es chronisch an
Fachkräften in der Wirtschaft
mangelt. Vor kurzen hat
Bundesfinanzminister Scholz schon mal
angekündigt, dass – ich zitiere „die
fetten Jahre vorbei sind“.
Diesmal liegt es nicht an der SPD, dass
die Haushalte weniger Geld
haben. Für Teningen sind dies eigentlich
keine guten Nachrichten, wo
wir doch noch große Investitionen vor uns
haben. Die CDU-Fraktion
wird weiterhin-wie bisher- eine
belastbare und seriöse Finanzierung
der anstehenden Projekte einfordern.
Zu den Vorhaben im Einzelnen:
Die
eingeleitete Schulentwicklung
Teningen mit
Neubau und Sanierung sind beschlossene
Sache und die Mittel sind vor
Jahren priorisiert worden. Wie seitens der
CDU bereits vielfach
angemerkt, gehört zu einem verlässlichen
Projektmanagement, dass
die vormals kalkulierten Baukosten
mindestens jährlich aktualisiert
werden und eben auch in der Planung
Möglichkeiten ausgeschöpft
werden, der teilweise erheblichen
Baukostenerhöhung gegenzusteuern.
Gleiches gilt für die Sanierung
des
Rathauses.
Zur
Schulturnhalle
Köndringen hat
die Gemeindeverwaltung wieder –wie im
Haushalt 2018- eine
Planungsrate (Vorplanung) eingestellt.
Seit Bekanntwerden der
Bauwerksprobleme am 02. Oktober 2013 wird
geflickt und nichts
Konkretes unternommen, die
Gemeindeverwaltung verspielt hier ihre
Glaubwürdigkeit. Egal wie der laufende
Fördermittelantrag
entschieden wird. Die Gemeinde Teningen
hat letztendlich ihre
kommunale Pflicht, eine Turnhalle für
Schul- und Vereinssport bereitzustellen.
Da
ein Neubau selbst bei positivem
Förderbescheid noch Jahre andauern
wird, haben wir als CDU-Fraktion die
Montage eines Notdaches
beantragt, damit wenigstens ein
regendichtes Dach den Sport
ermöglicht. Zum Hallentyp wird es nach
Ihren Worten in der
Haushaltsrede, Herr Hagenacker, Zitat-
„noch eine intensive
Diskussion“ geben.
Bei
den Kindergärten
haben wir bereits 2018 an dieser Stelle
eine Priorisierung der
Maßnahmen gefordert. Aufgrund der
vorliegenden Zahlen besteht
weiterhin akuter Handlungsbedarf in der
Bereitstellung von
zusätzlichen Plätzen. Mit
Containerlösungen an bestehenden
Einrichtungen kann und muss kurzfristig
reagiert werden. Im
Maßnahmenkatalog 2019 sind für Neubau,
Umbau und Containermodule
fast 2 Mio EUR (1,958 Mio EUR) vorgesehen,
wir müssen´s halt nun
auch umsetzen.
Umsetzen,
hier gibt es einen Engpass: Durch die
laufenden und anstehenden
Großprojekte wird der Fachbereich 2
–früher Bauamt- komplett
vereinnahmt, so dass alle –wie oft gehört-
am Anschlag arbeiten.
Im Ergebnis bleiben laufende Maßnahmen im
Unterhalt auf der Strecke.
Wir wünschen uns vor dem Hintergrund der
verfügbaren
Personalressource eine stärkere
Priorisierung der Projekte.
Zur
Planung des Neubaus Kindergarten Nimburg
haben wir erstmals einen
Architektenwettbewerb mit
Realisierungsvorschlag gemäß
Vergabeverordnung für öffentliche Aufträge
durchgeführt. Im
vorgelagerten Planungswettbewerb
entwickeln Architekten im fachlichen
Leistungsvergleich ihre Lösung. Aus dem
Spektrum an Vorschlägen
ermittelt ein ausgewähltes Preisgericht
anhand objektiver fachlicher
Kriterien – etwa wirtschaftliche,
funktionale, technische,
ökologische und gestalterische Aspekte –
das beste Lösungskonzept.
Dieses Verfahren mag zwar im ersten Moment
als umständlich und
zeitraubend gesehen werden, der Wettbewerb
um die beste Planung nimmt
aber zu einer frühen Phase
architektonisch, baulich und insbesondere
die Kosten betreffend erste Gestalt an.
Die
städtebauliche
Entwicklung
in Teningen hat im vergangenen Jahr zu
erheblichen Diskussionen
geführt. Das Thema Wohnungsbau
wird uns
auch in diesem Jahr intensiv beschäftigen.
Die zügige Ausweisung
von Wohnbauflächen wie auch die
Nachverdichtung sind im Grundsatz
zur Entspannung des Wohnungsmarktes
richtig und wichtig. Die
innerörtliche Nachverdichtung muss jedoch
mit Augenmaß erfolgen und
darf nicht auf dem Rücken der Menschen,
die dort wohnen, ausgetragen
werden. Wenn Architektur und Baukörper wie
so oft das maximal
Mögliche ausreizen, kommt es zu Spannungen
bei den Anliegern. Die
spätere Nachbarschaft ist schon mal
erheblich vorbelastet.
Gestalterisch und vom optischen Empfinden
ist die bestehende
Firsthöhe eines Satteldaches eben nicht
vergleichbar mit der Bauhöhe eines neuen
Flachdachblockes mit Attikawohnung. Des
Weiteren musste
sich der Gemeinderat bei jedem
Nachverdichtungsvorhaben mit dem
ruhenden Verkehr beschäftigen. Die Grenzen
des öffentlichen
Parkraums sind in den bestehenden
Wohngebieten längst erreicht. Hier
gilt es die Realität aufzunehmen und eben
für Neubauten 2
Stellplätze ab einer 4-Zimmer-Wohnung
einzufordern. Trotz
Wohnungsnot darf ein Ort nicht allzu
schnell wachsen. Mein Kollege
Michael Gasser spricht von
„Schläferwohnungen“. Eine
Nachbarschaft der neuen Bewohner wird
vielfach nicht gepflegt, auch
gibt es kaum eine Beteiligung am
gesellschaftlichen Leben und
Vereinen in Teningen. Ein Lebensgefühl wie
„da bin i dahoim“
gibt es offensichtlich nicht.
Zur
Innerortsentwicklung
im Kernort
(Leerstand von Einzelhandelsgeschäften)
gab es Workshops. Dabei
wurden einige Ideen zur Verbesserung der
Aufenthaltsqualität
gebracht, es betrifft aber insbesondere
das Wohnen im Kernort. Leider
gibt es wenige Vorschläge zur Ansiedlung
von Gewerbe und
Einzelhandel im Erdgeschoss der ehemaligen
Geschäfte. Wir sind
gespannt, ob nun bis zum Ablauf der
zweiten und letzten
Veränderungssperre eine Lösung für den
gewerblich aussterbenden
Ortskern entwickeln wird.
Und
dann sind es auch die kleinen
Maßnahmen,
die der CDU-Fraktion auch wichtig sind und
deshalb haben wir sie im
Haushalt beantragt: Digitalisierung findet
nicht nur von Berlin aus
statt. Entscheidend ist, dass auch vor Ort
konkrete Maßnahmen
umgesetzt werden. Die Schulen erhalten ein
Budget von 25.000 EUR, um
konkrete Projektvorschläge (z. B. App für
Stunden- und
Vertretungspläne) einreichen zu können.
Die Anschaffung eines
E-Lastenrades für den Bauhof in Verbindung
mit einer Beschäftigung
über das Jobcenter entlastet den Bauhof
für Kleinarbeiten im
Ortsbild. Auch die Beschaffung von
Großbildleinwand und
Präsentationstechnik für die
gemeindeeigenen Versammlungsstätten
kommt über die Vereine den Bürgern zu
Gute. Wir danken dem
Gemeinderat, dass er unseren Anträgen
zugestimmt hat.
Auch
nach der Abwahl der unechten
Teilortswahl
werden wir als CDU weiterhin die Ortsteile
in ihren Anliegen und
Interessen ernst nehmen. Die CDU-Fraktion
macht keine Politik gegen
oder an den Ortsteilen vorbei, sondern hat
die Belange und das Wohl
der Gesamtgemeinde im Blickfeld. Viele
Aufgabengebiete wie
Kindergärten, Schulen, Infrastruktur wie
Ver- und Entsorgung
funktionieren nur im gemeinschaftlichen
Verbund.
Mit
dem Haushalt 2019 haben wir nun das neue
kommunale Haushaltsrecht Doppik
eingeführt.
Keinesfalls
trauere ich der Kameralistik nach nur: Ich
schaue die Zahlen an, die
Zahlen schauen mich am und eigentlich
haben wir uns nichts zu sagen.
Das SAP-Programm wirft ein blutleeres
Zahlenwerk aus, dem sich eben
nun jeder kommunale Haushalt unterzuordnen
hat. Keinesfalls liegt es
jedoch an der Zusammenstellung des
Haushaltsplan-Entwurfs unter
Leitung unserer Kämmerlin, Frau Glöckler.
Lobend hervorheben möchte
ich, dass neben dem Begriffslexikon
zusätzlich die Produktgruppen
über eine Kurzbeschreibung vorgestellt
wurden.
Es
steht nicht mehr Geld zur Verfügung, die
Verteilung und
Verantwortung ändert sich. Der Gemeinderat
soll nicht mehr
kontrollieren, sondern steuern, nämlich
Ziele, Kennzahlen und
Produkte. Die derzeit noch gute
Finanzkraft der Gemeinde Teningen
zeigt sich schon daran, dass die
notwendigen Aufwendungen für
Abschreibungen bereits nahezu vollständig
im ersten Doppik-Haushalt
erwirtschaftet werden.
Zum
Abschluss dankt die CDU-Fraktion der Gemeindeverwaltung
für die 2018 geleistete Arbeit und die
hohe Einsatzbereitschaft in
unserer Gemeinde.
Die
CDU-Fraktion stimmt dem vorliegenden
Haushaltsplan mit Finanzplanung
2019 zu.
Für
die CDU-Fraktion: Dr.
Peter Schalk